Neben PRISM war der letzte Skandal die Abhöraffäre gegenüber Angela Merkel. Das ist noch nicht vom Tisch und gibt es den nächsten Eklat.
Wird dieser Abhörwahnsinn jemals ein Ende haben? Neben der Aufdeckung von PRISM muss die NSA bzw. die USA für etwas weiteres die Verantwortung übernehmen – Nämlich MUSCULAR. Anders als bei PRISM, hat sich hier die NSA direkt in die Rechenzentren von Google und Yahoo eingeklinkt. Quasi das, was die NSA zu PRISM immer wieder abgestritten hatte.
So wurde immer wieder erwähnt, dass es für die Abhörung einen richterlichen Beschluss brauchte. So nicht mit Muscular! In dem Dokument, welches Muscular beschreibt, benutzt man auch das Wort Massenzugriff und das scheint nicht untertrieben zu sein. Man habe wohl in den letzten 30 Tagen über 180 Millionen neue Einträge, bestehend aus Metadaten, wie Absender- und Empfängerinformationen aber auch Inhalte von E-Mails, gespeichert. Sogar in den USA wäre eine Sammlung an Daten in diesem Ausmaß illegal – Aber die NSA ist ja nicht blöde und führt deshalb die “Aktionen” nicht auf amerikanischem Boden durch. Schlupfloch entdeckt und genutzt.
Google und Yahoo sind schockiert, denn diese haben offensichtlich nichts davon gewusst. Weltweit betreiben die beiden Konzerne Datenzentren auf verschiedenen Kontinenten. Laut Washington Post ähneln diese Datenzentren, aus Sicherheitsgründen, einer Festung. Über den gesamten Globus sind private Glasfaserleitungen gespannt, welche die Rechenzentren miteinander verbinden. Die Kommunikation zwischen Front-End Server und den Usern läuft zwar verschlüsselt ab, die Kommunikation innerhalb von Googles und Yahoos Cloud läuft über die privaten Leitungen jedoch umverschlüsselt ab. Da dachte sich wohl die NSA:”Solang die Tür offen steht, darf ich auch ins Haus einmarschieren!”. Und was soll ich sagen? Es geht hier nicht nur um die NSA allein, nein, denn auch das GCHQ steckt hier mit drinnen.
Google hat bereits angekündigt, die Kommunikation zwischen den Datenzentren zukünftig auch zu verschlüsseln. Yahoo hat solch eine Ankündigung noch nicht getätigt, es ist aber davon auszugehen, das diese bald nachziehen werden. Die Jungs aus Mountain View bezeichnen das ganze jedenfalls als “Wettrüsten” gegen die Geheimdienste. Der Chef der NSA, Keith Alexander, sieht das natürlich anders und hat sich zu den Vorwürfen geäußert. Er versichert uns, dass die NSA seines Wissens nach keinen direkt Zugang auf die Server von Google habe. Und dem sollen wir jetzt wohl auch noch glauben schenken. Das Dokument welches Muscular beschreibt, zeigt anderes. Hier wird die Schwachstelle welche sich die Geheimdienste zu Nutze machten sogar mit einem Smiley gekennzeichnet.
Ich wäre froh, wenn diese ganze Abhöraffäre endlich vom Tisch wäre. Die USA, aber auch die Briten, sollten allmählich mal damit anfangen, alle Tatsachen auf den Tisch zu legen. Ich glaube jedoch, dass das niemals passieren wird.